Die Sage um Frauenbrunn
Um den Zauberberg ranken sich zahlreiche Sagen und Geschichten, so auch um die heutige Wallfahrtskirche Maria Frauenbrunn in Spital:
In dem ausgedehnten Zerrewald, welcher einst den ganzen Semmering bedeckte, hausten vor langer Zeit viele Räuber, welche den Reisenden auflauerten und auch sonst die Gegenden ringsum unsicher machten. Dieselben überfielen auch die Kirche Marein im Mürztale, verwüsteten und plünderten dieselbe und raubten daraus eine Marienstatue, welche sie mit sich nahmen und in einem ihrer Schlupfwinkel verbargen.
Als nun einst arme Hirten in diesem Walde arbeiteten, fanden sie das Marienbild und setzten in ihrer Freude dasselbe zur Verehrung am Rande eines klaren, kalten Brunnens aus, dessen Wasser seit dieser Zeit eine wundertätige Heilkraft an vielen Kranken ausübte. Auch Markgraf Ottokar V. von Steier hörte davon, und nachdem er die Schlupfwinkel der Räuber zerstört hatte, erbaute er um den Brunnen eine Kapelle und nebenan ein Spital für Arme und Pilgrime. Später erbaute der fromme Markgraf daselbst eine Kirche, genannt Maria Brunn zu Spital am Semmering.
Quelle: Sagen aus der grĂĽnen Mark, Hans von der Sann, Graz 1911